 |

Foto: pixabay.com/stevepb | Copyright-Lizenz: CC0 Creative Commons
FLÜSSIGES GOLD
Pflanzenöle sind seit Jahrtausenden wichtiger und gesunder Bestandteil der
menschlichen Ernährung. Welche Unterschiede gibt es? Von Marie Meier
Fast 190 Millionen Liter Speiseöl verbrauchen deutsche
Haushalte jedes Jahr, am liebsten Raps- und
Olivenöl - auf dem Weltmarkt haben dagegen
Palm- und Sojaöl die Nase vorn. Pflanzenöle
liegen klar im Vorteil gegenüber tierischen Fetten. Denn
letztere bestehen vorwiegend aus gesättigten Fettsäuren,
während in pflanzlichen Ölen auch mehrfach ungesättigte
Fettsäuren sowie Vitamin E enthalten sind. Darüber
hinaus enthalten die nativen Öle sekundäre Pflanzenstoffe.
Pflanzenöle werden durch verschiedene Verfahren
gewonnen, die gängigsten sind das Kaltpressen oder die
Raffination. Bei kalt gepressten, "nativen" Ölen bleiben
alle Inhaltsstoffe wie Vitamine erhalten, auch Geschmack,
Geruch und Farbe bleiben intensiv. Beim Raffinieren
gehen durch Hitze dagegen sekundäre Pflanzenstoffe,
geschmackliche Eigenarten und die Farbe verloren.
Dafür ist das raffinierte Öl meist geschmacksneutral,
lange haltbar und universell einsetzbar. Es lässt sich auf
hohe Temperaturen erhitzen. Viele kalt gepresste Öle
dürfen hingegen gar nicht erhitzt werden, sie eignen sich
jedoch gut für Salate und kalte Speisen.
Lecker in der kalten Küche
Leinöl ist eine der besten pflanzlichen Quellen für die
wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Das macht es aber auch
empfindlich: Leinöl hält sich kühl und dunkel gelagert
nur ca. acht Wochen lang und darf nicht erhitzt werden.
Man kann es pur essen (1-2 Teelöffel am Tag) oder in
Salatdressings verwenden. Leinöl schmeckt nussig, hat
einen intensiven Eigengeschmack und ist dickflüssig.
Auch das Hanföl ist nicht hitzebeständig. Es enthält
eine Mischung an alpha-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure
und verschiedene Formen von Vitamin E.
Das Kürbiskernöl ist eine Spezialität der Steiermark
und enthält einen großen Anteil Linolsäure und
Phytosterine - ein guter Wirkstoffmix gegen zu hohen
Blutdruck, Cholesterin und Arthritis. Das gesunde Öl
hat eine typische dunkle Farbe und dickflüssige Konsistenz
und schmeckt köstlich in Salaten oder Kürbissuppe
oder Püree.
Die Klassiker
Der mediterrane Klassiker Olivenöl punktet nicht nur
durch ungesättigte Fettsäuren, sondern durch die beste
antioxidative Wirkung eines Pflanzenöls. Es enthält einen
hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren
und das native Öl enthält außerdem gesunde sekundäre
Pflanzenstoffe. "Extra vergine" ist der höchste Standard.
Natives Olivenöl ist mit seinem hohen Gehalt an Ölsäure
bis zu 180 °C hitzestabil, es eignet sich zum schonenden
Braten und Frittieren. Aufgrund seiner idealen Fettsäureverteilung
zählt Rapsöl zu den gesündesten Pflanzenölen.
Es ist das Speiseöl mit dem niedrigsten Anteil an
gesättigten Fettsäuren und enthält als einziges Speiseöl
zwei essenzielle Fettsäuren im optimalen Verhältnis:
Omega 6 und Omega 3. Rapsöl hat ebenfalls einen relativ
hohen Gehalt an Ölsäure und ist daher in nativer Form
hitzebeständiger als andere native Öle. Raps- und
Olivenöl sind zwar gegenüber dem Sonnenblumenöl
im Faktor Gesundheit im Vorteil, doch punktet das Öl
aus der Blume durch einen hohen Anteil an Linolsäure
und einen höheren Vitamin E-Gehalt. Es ist vergleichsweise
günstig und schmeckt neutral. Sonnenblumenöl
eignet sich aber weniger gut zum Braten: Es spritzt mehr
und ist instabiler bei Hitze.
Tipps:
• Zum scharfen Braten kann man "High-oleic-Öle"
nehmen: Kalt gepresste Öle von speziellen Sonnenblumen-,
Raps- und Distelsorten, die durch Züchtung
einen höheren Ölsäureanteil haben.
• Angebrochenes Speiseöl sollte kühl und dunkel
gelagert werden. Raffinierte Öle halten etwa sechs
Monate, kaltgepresste etwa zwei.
• Öle niemals in einer geschlossenen
Pfanne erhitzen, da sie sich
dabei entzünden könnten.
| Zurück | Home | Kontakt | Impressum |
|
|
|
INHALT |
|
|
ZEIT & GEIST
|
|
|
TRAUERKULTUR
|
|
|
GESICHTER UND GESCHICHTEN
|
|
|
GESUNDHEIT & FITNESS
|
|
|
FREIZEIT & REISEN
|
|
|
EDITORIAL
|
|
|
FORUM
|
|
|
AUS DER BERATUNG
|
|
|
|
|